Reisebericht | Projektreise Oktober 2025
Nach unserer Vereinsgründung führte uns unsere erste Projektreise in das wunderschöne Malawi. Mit unseren Partnern vor Ort in Lilongwe, auf Likoma Island und Blantyre besuchten wir Anfang Oktober 14 verschiedene Organisationen - darunter diverse Schulen, Kranken- und Waisenhäuser sowie weitere Einrichtungen, um uns ein erstes Bild über die Unterstützungsbedarfe zu verschaffen und geeignete Partner für eine Zusammenarbeit in Malawi zu finden.
Im Rahmen dieser Reise hatten wir am 06.10.2025 auch die Gelegenheit, uns mit dem Country Manager der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit)-Vertretung in Malawi auszutauschen. Mit vielen wertvollen Tipps im Gepäck haben wir unsere Reise fortgesetzt und sind sehr dankbar für diesen informativen Austausch.
Die Eindrücke, die wir in den einzelnen Stationen gesammelt haben, haben uns sehr nachdenklich zurückgelassen und haben uns in unserem Ansinnen bestärkt, die Menschen in Malawi mit voller Kraft zu unterstützen. Die Zustände in den Schulen und Krankenhäusern sind oft katastrophal und weit weg von einem europäischen Standard, wie wir ihn kennen.
In den Schulen fehlt es oft an grundlegenden Dingen wie bspw. Schulmaterialien, sanitären Einrichtungen und sogar Tische und Stühle sind keine Selbstverständlichkeit. Nicht selten gibt es nur 5 Schulbücher für Klassenstärken von bis zu 100 Schülern und viel zu wenig LehrerInnen, sodass ein adäquater Unterricht kaum möglich ist. Die Schulwege sind oft kilometerlang und häufig fehlen die finanziellen Mittel, um einen Schultransport zu organisieren.
In den Krankenhäusern mangelt es häufig an elementaren Dingen wie bspw. einem guten Desinfektionsmittel, das die Basis für eine infektionsfreie Behandlung ist; auch ein voll ausgestatteter Kreißsaal oder ausreichend OP-Räume sind keine Normalität. In einem Krankenhaus wird die Krankenhauswäsche sogar von Hand gewaschen, da die vorhandene Industriewaschmaschine seit Monaten defekt ist.
Die Waisenkinder haben ihre Eltern oft in der Folge von Malaria- oder HIV-Infektionen verloren oder wurden aufgrund von Armut vor den Waisenhäusern zurückgelassen. Auch dort fehlen oft essentielle Dinge wie gute Schlafmöglichkeiten inkl. Moskitonetzen und eine ausgewogene und ausreichende Ernährung.
Kinderehen und frühe Schwangerschaften sind in Malawi ein erhebliches Problem - insbesondere in ländlichen Gebieten, in denen kulturelle, wirtschaftliche und soziale Faktoren oft zusammenwirken und diese Praxis aufrechterhalten. Familien sehen es häufig als Entlastung an, ihre Töchter in jungen Jahren zu verheiraten, um finanzielle Belastungen zu verringern. Die sehr jungen Mütter haben oft nur begrenzte Bildungsmöglichkeiten und ohne Bildung haben Mädchen häufig weniger Zukunftsperspektiven.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Bedarf in Malawi enorm groß ist.
Auf unserer Reise haben wir viele Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt, denen die Unterstützung der malawischen Bevölkerung sehr am Herzen liegt und auch viele Einheimische leisten einen immensen Beitrag, um die Situation im Land in kleinen Schritten zu verbessern - die finanziellen Ressourcen sind jedoch oft sehr begrenzt und lassen keine großen Sprünge zu.
Nach einer intensiven Zeit sind wir sehr verändert nach Deutschland zurückgekehrt. Im Gepäck haben wir jede Menge Emotionen, unfassbare Bilder und einen Rucksack voll afrikanischer Herzlichkeit mitgebracht. Afrika hat große Spuren in unseren Herzen hinterlassen und es verändert uns für den Rest unseres Lebens.
Kontakt
Wir freuen uns auf Deine Nachricht!