Malawi

  • Malawi gilt als friedliches und politisch weitgehend stabiles Land. Die Herausforderungen für den Binnenstaat in Südostafrika sind allerdings enorm. Dazu zählen eine hohe Armutsrate, weit verbreitete Mangelernährung, ein niedriges Bildungsniveau, eine schwache Gesundheitsversorgung und ein hohes Bevölkerungswachstum.

  • Gesundheitliche, geopolitische und klimabedingte Schocks erschweren eine wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes. Die Corona-Pandemie sowie kürzlich eine mehrmonatige Cholera-Epidemie haben zu Arbeitsplatzverlust, Hunger und einer zusätzlichen Belastung des ohnehin schwachen Gesundheitssystems geführt.

  • Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Weltmarktpreise ansteigen lassen. Das macht sich in Malawi durch eine hohe Inflation und gestiegene Preise für Lebensmittel, Dünger und Treibstoff bemerkbar – mit negativen Auswirkungen auf die Versorgungslage der Menschen. Darüber hinaus leidet Malawi unter den Folgen des Klimawandels, Unwetterereignisse und Wetterunregelmäßigkeiten häufen sich. Mehrere Wirbelstürme haben in jüngster Zeit große Landstriche verwüstet und den Lebensraum Tausender zunichte gemacht. Das Land wurde dadurch in seiner Entwicklung um Jahre zurückgeworfen.

  • Dies alles hat dazu geführt, dass sich Malawi aktuell in der wohl größten Wirtschaftskrise seit Erlangung seiner Unabhängigkeit 1964 befindet. Das Land ist hoch verschuldet und kann aufgrund fehlender Devisen selbst lebenswichtige Güter wie Treibstoffe oder Medikamente nicht mehr in ausreichender Menge importieren. Der Landwirtschaft mangelt es an Saatgut und Dünger. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP⁠) leidet mehr als ein Viertel der Bevölkerung unter dauerhafter Ernährungsunsicherheit.

  • Malawi zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt (LDCs⁠). Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen (HDI) nimmt Malawi Rang 172 von 193 Staaten ein und rangiert damit noch hinter Ländern wie z.B. Syrien.

  • Bevölkerung wächst rasant
  • Eine große Herausforderung für Malawis Entwicklung ist das starke Bevölkerungswachstum (2023: 2,57%). Mehr als 40% der Einwohnerinnen und Einwohner sind unter 15 Jahre alt. Nach Berechnungen der Vereinten Nationen wird sich die Einwohnerzahl des Landes von derzeit rund 20 Millionen bis zum Jahr 2050 fast verdoppeln. Ohne grundlegende Veränderung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse drohen katastrophale Folgen – etwa für den gesellschaftlichen Frieden und die Ernährungssicherheit.
  • Auch die Auswirkungen auf die Natur sind besorgniserregend: Da die wachsende Bevölkerung immer mehr Feuerholz benötigt, ist das Land inzwischen zu großen Teilen entwaldet. Mehr als die Hälfte der Fläche Malawis ist bereits von Bodenerosion und Nährstoffverlust betroffen.

          (Quelle: BMZ, UNCTAD, UNDP, Stand November 2025)

Kennzahlen Malawi*

172

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)


21,66

Mio.

Gesamtbevölkerung (2024)


55,6%

Anteil der Menschen in stark ernährungsunsicheren Haushalten in Prozent der Bevölkerung (2023)


*Quelle:
BMZ, Stand November 2025


75,4%

Anteil der Menschen in extremer Armut in Prozent der Bevölkerung (2019)



Entwicklungsbedarf Malawi


Malawi ist ein Land mit großem Entwicklungsbedarf – und damit eine Region, in der wir mit unserem Engagement im Bereich Bildung, Gesundheitsförderung, Ernährungssicherung und Umweltschutz echten Unterschied machen können.

Hoher Bedarf - große Wirkungsmöglichkeit

Malawi gehört zu den ärmsten Ländern der Welt – so heißt es etwa: „Malawi remains one of the poorest countries in the world despite making significant economic and structural reforms to sustain economic growth.“ Mehr als 80 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt – und sind damit stark vulnerabel gegenüber externen Schocks (z. B. Klimavariabilität). (Quelle: Weltbank)

Nationale Ziel‑ und Rahmenstruktur stimmt mit uns überein. 

Malawi hat mit seiner langfristigen Entwicklungsvision („Malawi Vision 2063 – An inclusive, wealthy and self‑reliant nation“) klare Schwerpunkte gesetzt, u.a. Humankapital (Bildung, Gesundheit), Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft und Umweltmanagement. Diese Ausrichtung korrespondiert direkt mit den Themenschwerpunkten unseres Vereins.

Bereitschaft zur

Ausbildung und Gesundheitsförderung vorhanden. 

Die Daten zeigen:

In Malawi wird Bildung und Gesundheit bereits als Entwicklungspriorität wahrgenommen – z. B. durch relativ hohe Ausgaben im Verhältnis zum Einkommen bzw. eine Fokussierung auf Humankapital. So ist z. B. die Letzterhebung zur Lebenserwartung und Gesundheitsausgaben vorhanden. 

Landwirtschaft und Ernährungssicherheit bieten Hebel

Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt von Landwirtschaft – dies eröffnet bei gezielten Maßnahmen große Hebelwirkung, etwa durch nachhaltige Anbaumethoden, Schulessen‑Projekte, Umweltinnovationen. Gleichzeitig machen klimatische Risiken und infrastrukturelle Schwächen diese Felder besonders dringend.

(Quelle: Weltbank)

Passung zu Förder‑ und Transparenzanforderungen 

Unser Verein orientiert sich an den Vorgaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), an internationalen Standards (z. B. den Sustainable Development Goals – SDGs) sowie der Rahmenstrategie Malawi 2063. Diese Ausrichtung gewährleistet, dass unsere Projektarbeit professionell, nachvollziehbar und im Einklang mit nationalen Prioritäten erfolgt.

Kurzfassung:

Malawi verbindet hohen Bedarf mit klarer nationaler Entwicklungsagenda, hoher Hebelwirkung – insbesondere in unseren Kernthemen und passt somit perfekt zu zu unserem Anspruch auf Professionalität und Transparenz. Deshalb ist Malawi für unseren Verein 4LIFE e.V. der ideale Ort für unser Engagement.